Im Umgang mit dem Holz suchte Rieber nach unerprobten
Möglichkeiten und fand sie u.a. in der Verleimtechnik. Sie erlaubte es
ihm, das Grundmaß des einzelnen Stammes zu sprengen, in neuen
Dimensionen zu arbeiten.

 

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Die technische Meisterschaft dieser Arbeiten ist bestechend. Durch das Schleifen und Polieren gibt er seinem Werk einen in der Holzplastik kaum gekannten Charakter, der Grenzbereiche zu industriellen Fertigungen thematisiert.

Verkörpern Riebers Arbeiten tatsächlich das Bild des gegenwärtigen Menschen? Die für diesen reflektierenden Blick notwendige Distanz zum Werk wird durch die Monumentalität oder die Miniaturisierung der Arbeiten möglich, die Verschiebung des Maßstabs also. Oder aber durch den Sockel, der integrierender Bestandteil der meisten von Riebers Skulpturen ist.

Als Denkmäler für das Verschwinden des Menschen aus unserer Welt fungieren in besonderem Maße die entindividualisierten Kopfstelen. Sie mahnen an, das nicht zu vergessen, was den Menschen zum Menschen macht – das Denken.

Es braucht Mut, sich auf Hubert Riebers Werke einzulassen. Den Mut zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Menschsein, der eigenen Menschwerdung. Wenn denn gilt, dass man Mensch nicht ist, sondern immer nur wird.

Urs-Beat Frei


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